Prag zu Fuß erkundenStadtführungen

Einführungsrundgang in Prag, Rundgang auf eigene Faust

Aufgrund der relativ geringen Ausdehnung, können viele der wichtigsten historischen Sehenswürdigkeiten in Prag in einem einzigen Rundgang erkundet werden. Das ist genau das, was hier uns hier vornehmen. Je nachdem, wie viel Zeit Sie haben, können Sie einen 2-3 stündigen kurzen Rundgang unternehmen, oder, wenn Sie den ganzen Tag Zeit haben, einige Sehenswürdigkeiten genauer erkunden. Rufen Sie sich ins Gedächtnis zurück, dass jeder Schritt, den Sie auf dieser Tour machen, den Schritten der tschechischen Könige folgt, die über einen Zeitraum von vier Jahrhunderten zur Krönung vom Pulverturm zur Prager Burg prozessierten.

1. Trotz all ihrer erstaunlich gut erhaltenen Geschichte werden wir im modernen Zentrum von Prag beginnen. Eines der ersten Dinge, die Ihnen am Wenzelsplatz auffallen wird, ist, dass er genau genommen gar kein Platz ist, eher ein langer Boulevard. Eigentlich hat der Platz seinen heutigen Namen erst im Jahre 1848 erhalten. Zuvor hieß er Pferdemarkt und das erklärt seine Form und seine Größe. Stellen Sie sich mal die Menge der Pferde und Händler vor, die sich einst hier versammelten.

2. Das Prager Nationalmuseum, welches zur Zeit umfangreichen Renovierungsarbeiten unterzogen wird, steht stolz am Anfang des Wenzelsplatzes und war Zeitzeuge einiger der wesentlichen Ereignisse, welche die Stadt erlebte. Am Fuße der Museumsstufen befindet sich ein Denkmal für Jan Palach, der Student, der sich selbst aus Protest gegen die von der Sowjetunion angeführte Invasion der Tschechischen Republik im Jahre 1968 verbrannte. Lassen Sie sich durch die grelle, manchmal schäbige Fassade des Platzes nicht täuschen lassen. Werfen Sie einen Blick nach oben, um einige wunderbare Beispiele von Jugendstil-Architektur zu sehen, einschließlich des exklusiven Grand Hotel Europa.

3. Am Ende der Wenzelsplatz biegen Sie rechts in die belebte Einkaufsstraße Na Příkopě (was “auf dem Graben” bedeutet) ein. Hier erstreckt sich eine Reihe von Geschäften mit Qualitätsmarken sowie das Museum des Kommunismus, das ohne einen Sinn für Ironie zwischen einem Casino und einem McDonalds eingekeilt ist. Halten Sie auch ein wachsames Auge auf die rechte Seite. In der Panská befindet sich das Mucha-Museum, während die parallel verlaufende Nekázanka von zwei herrlichen Brücken in venezianischem Stil überspannt wird.

4. Wenn Sie das Ende der Na Příkopě erreichen, wird die Architektur faszinierend gegensätzlich. Zu Ihrer Rechten befindet sich die imposante Tschechische Nationalbank, die Sie vielleicht aus einer Szene aus dem Action-Film xXx – Triple X erkennen, als Vin Diesel auf deren Statue sitzt. Auf der linken Seite befindet sich ein sogar noch markanteres Gebäude, der gotische Pulverturm, einst Teil der mittelalterlichen Verteidigung der Stadt, der seinen Namen erhielt, als er im 17. Jahrhundert in ein Munitionslager umgewandelt wurde.

5. Genau so eindrucksvoll wie der Pulverturm ist das Gebäude, welches sich daran anschließt, das majestätische Gemeindehaus (Obecnídům), das während der friedlichen Tage des Landes zwischen 1905 und 1912 erbaut wurde. Auf seinem Balkon wurde der erste tschechoslowakische Staat ausgerufen.

6. Nachdem Sie diese unglaublich gegensätzlichen Sehenswürdigkeiten des Platzes der Republik gesehen haben, gehen Sie unter dem Pulverturm weiter zur Celetná. Wenngleich die Celetná heutzutage etwas an touristischen Läden, in denen Krimskrams unterschiedlicher Qualität verhökert wird, erstickt, halten Sie Ihre Augen für das einmalige Haus der Schwarzen Madonna offen, ein kubistisches Bauwerk, von Josef Gočár entworfen, welches heute ein Museum des Kubismus und das herrliche Grand Café Orient enthält.

7. Am Ende der Celetná heißt Sie Prags Altstädter Ring willkommen. Eines der herausragenden Merkmale des Platzes ist die Teynkirche, die, wenn man genau hinschaut, zwei ähnliche, aber dennoch unterschiedliche Türme besitzt, toll für ein Finden Sie die Unterschiede-Spiel aus dem richtigen Leben.

8. Die Hauptattraktion des Platzes ist jedoch seine Astronomische Uhr. Dieses unglaublich komplizierte Gerät stammt aus dem Jahre 1410 und man sagt, dass der Erfinder der Uhr geblendet wurde, als seine Schöpfung vollendet war, damit er sein Meisterwerk niemals in einer anderen Stadt wiederholen kann.

9. Gehen Sie anschließend rechts an der Uhr vorbei, quer durch die Malénáměstí, und überqueren Sie von hier die Jilská, weiter zur Karlova, die von der Husova unterbrochen wird, und dann ein wenig rechts weiterläuft. Während Sie sich ihren Weg durch die Touristenmengen kämpfen, nehmen Sie sich einen Moment oder zwei Zeit, um eines der Marionetten-Geschäfte zu besuchen. Diese Holzfiguren sind berühmt in Prag und es gibt eine Reihe von dafür vorgesehenen Theatern in diesem Bezirk.

10. Am Ende der Karlova sehen Sie die Karlsbrücke. Obwohl dieses Bauwerk auf das 14. Jahrhundert zurückdatiert, ist es nicht die erste Brücke, die hier stand. Die Judithbrücke brach bei den Überschwemmungen im Jahre 1342 ein. Ihr Ersatz, den Sie gerade überqueren, wurde von König Karl IV. im Jahre 1357 gebaut. Die Geschichte besagt, dass der König so abergläubisch war, dass er seine Astrologen darüber konsultierte, welches der “glücklichste” Tag sei, um mit dem Bau der Brücke zu beginnen. Sie kamen mit dem palindromischen Datum 9. Juli 1357, 5:31 Uhr zurück. Stellen Sie sich das einmal vor …

11. Wenn Sie die Brücke am anderen Ende verlassen, wobei Sie dabei deren anderen alten Turm bewundern können, gehen Sie geradeaus die Mostecká hinauf, bis Sie den Malostranské-Platz erreichen, der von der Kuppel der St.-Nikolaus-Kirche (eine der drei Kirchen in Prag, die diesen Namen tragen) dominiert wird. Bewundern Sie sie von außen – wenn Sie Zeit haben, gehen Sie hinein, um einen Blick in ihren aufwendigen vergoldeten Innenbereich zu werfen – wobei Sie links an ihr vorbeigehen, und folgen Sie dann dem Hügel, der an der rechten oberen Ecke des Malostranské-Platzes beginnt.

12. Dieser steile Hang – er heißt Nerudova – führt Sie über eine Anhäufung von Restaurants, Bars und Galerien auf die schwindelerregenden Höhen der Prager Burg. Während Sie sich Ihren Weg nach oben bahnen, denken Sie daran, genügend Verschnaufpausen einzulegen, wobei Sie unter dem Vorwand anhalten können, die komplexen Steinreliefs, die viele Gebäude schmücken, zu bewundern. Halten Sie dabei nach einem Paar Adlern Ausschau, die wie vor Angst versteinert aussehen.

13. Wenn die Nerudova schräg abzweigt, gehen Sie die Steinstufen auf der rechten Seite hinauf. Diese werden Sie zur Prager Burg führen. Von deren hoher Lage haben Sie einen der besten Aussichtspunkte der Stadt, und bei gutem Wetter können Sie die “Goldene Stadt” sehen, wie sie sich kilometerweit vor Ihnen erstreckt.

14. Der Burganlage ermangelt es nicht an Sehenswertem, einschließlich schöner Gärten, einem Spielzeugmuseum und dem Kloster Strahov mit seiner berühmten Bibliothek und Brauerei, in welcher eine schmackhafte Auswahl an saisonalen Bieren gebraut wird. Die Prager Burg wird natürlich von dem hoch aufragenden St.-Veits-Dom dominiert, und sich seine reichlich bunten Glasfenster anzuschauen, ist ein Muss. Zwar wird eine Eintrittsgebühr verlangt, um den Dom in seiner Gesamtheit zu besichtigen, allerdings ist es Besuchern gestattet, sich in etwa einem Drittel davon kostenlos aufzuhalten. Man sagt, dass, wenn Sie angeben, Sie möchten dort beten, das Personal der Kathedrale keine andere Wahl hat, als Sie kostenlos in den Rest des Gebäudes einzulassen.

15. Wenn jetzt Ihre Beine zu müde werden, um weiterzugehen, kehren Sie den Burgtoren den Rücken und verlassen Sie den Platz, wobei Sie den kleinen dreieckigen Park auf der rechten Seite hinter sich lassen, und gehen Sie in Richtung der Loretánská, die nach etwa vier Häuserblöcken die Keplerova kreuzt. Hier sehen Sie die Straßenbahnhaltestelle Pohořelec. Oder Sie gehen durch die Burgtore, überqueren den ersten Hof zum zweiten Hof, wo Sie eine Torbogen-Ausfahrt auf der linken Seite sehen. Gehen Sie durch den Torbogen über die Brücke und vorbei an der Galerie Reitschule zur Mariánské Hradby, wo Sie die Straßenbahnhaltestelle Pražskyhrad sehen. Gleichgültig, für welche Haltestelle Sie sich entscheiden, die Straßenbahn Nr. 22 wird Sie wieder zurück in das Stadtzentrum bringen.

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