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Die Geschichte des Tschechischen Bieres

Mal abgesehen von Kontaktlinsen, Würfelzucker und Semtex besteht der größte Menschheitsbeitrag der Tschechen darin, dass Sie der Welt das berühmte Original Pilsner Bier geschenkt haben. Wie jeder Stammgast einer böhmischen Kneipe weiß, waren die deutschsprachigen Einwohner im 90 km westlich von Prag gelegenen Pilsen unzufrieden mit dem lokalen Bier, einem obergärigen, dunklem, wolkigem Brauerzeugnisvon dubioser Qualität. Angewidert gründeten sie das Bürgerliche Brauhaus und stellten einen bayerischen Brauer namens Josef Groll ein, der am 05. Oktober 1842 der Welt erstes Lager herstellte, ein in kalten Kellergewölben gelagertes untergäriges Bier. Das helle mährische Malz, der Saaz-Hopfen und das weiche Wasser der Region brachten ein klares, goldfarbenes Bier hervor, das für eine Sensation sorgte. Gleichzeitig kam ein billiges Glas auf den Markt, das in Massen produziert werden konnte und die neue klare Bierfarbe in der Flasche aufs Vorteilhafteste zum Ausdruck brachte. Das neue Schienennetz sorgte zudem dafür, dass das neue Getränk per Zug in ganz Europa verteilt werden konnte und die Biere nach Pilsner-Brauart wurden einen Riesenhit.

Die Brauereimethoden änderten sich bis zum Fall des Kommunismus kaum. Dann aber rüsteten die größeren Brauereien aber alle auf moderne Braumethoden um: Pasteurisierung, De-Oxidation, Schnellreifung und Kohlendioxidinjektionen, was längere Haltbarkeitsdauer, weniger Geschmack und mehr Spritzigkeit zur Folge hatte. Die kleineren Brauereien der Tschechischen Republik wurden entweder übernommen oder gingen Bankrott. Mitte der 90er Jahre waren nur noch  sechzig tschechische Brauereien übrig, wovon die größten den wenigen multinationalen Konzernen gehörten. Jedoch entstanden im Laufe des vergangenen Jahrzehnts eine reihe neuer Mikrobrauereien, die mittels innovativer Technologie einige der schmackhaftesten und individuellsten Biere produzieren, die Ihnen jemals begegnet sind.

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