Sehenswürdigkeiten

Prager Synagogen

Zum Areal der Jüdischen Stadt von Prag gehören der Alte jüdische Friedhof, das jüdische Rathaus, der Zeremoniensaal und sechs Sanagogen – die Altneu-Synagoge, die Pinkas-Synagoge, die Maisel-Synagoge, die Spanische, die Klausen- und die Hohe Synagoge. Entstanden war die Prager Judenstadt bereits im 13. Jahrhundert, ihr heutiges Aussehen geht zum großen Teil auf die sogenannte große Assanierung von der Wende des 19. Jahrhunderts zurück, einen großangelegten Sanierungsumbau, dem nicht nur viele Häuser, sondern auch ganze Straßenzüge weichen mussten. Obwohl nur die bedeutendsten Baudenkmäler als Zeugen der viele Jahrhunderte währenden Geschichte der Prager Juden gerettet werden konnten, stellt die heutige Prager Jüdische Stadt den am besten erhaltenen Komplex jüdischer Denkmäler in Europa dar.

 

Die Altneusynagoge

Bekannt als die älteste Synagoge Europas, stammt das Gebäude aus dem späten 13. Jahrhundert und war zu Zeiten der wichtigste Ort des Gebets für die jüdische Gemeinde. Zusätzlich, dass sie eine wichtige Sehenswürdigkeit ist, ist sie auch eines der schönsten Gebäude in Prag. Das Gebäude hat eine Doppelschiff Halle mit Säulen oberhalb, die ein einzigartiges Kreuzrippengewölbe tragen.   Die Kanzel befindet sich in der Mitte der Synagoge hinter einem Eisengitter aus dem 15. Jahrhundert. Sie wird auch von Bänken für höhergestellte Mitglieder der jüdischen Gemeinde umgeben.   Einer der Sitze wird durch den Davidstern geziert und es heißt, dass der legendäre Rabbi Löw darauf zu sitzen pflegte. Die fünf Bücher Mose, bekannt als die Thora, ruht in der Bima, die nach Osten ausgerichtet ist. Das Gebäude war nicht immer so wie es heute ist. Im 14. Jahrhundert wurde eine Eingangshalle hinzugefügt, die Schätze der Steuereintreiber beherbergte. Um von der Eingangshalle in die Haupthalle zu kommen, schreitet man unter einem Relief aus Blättern und Trauben. Die zwölf Zweige symbolisieren die zwölf Stämme Israels die auf einem Busch sprießen. Die Synagoge ist auch die Heimat zahlreicher Legenden und ist die einzige Synagoge in Prag, wo bis heute noch Gottesdienste stattfinden.

Die Altneusynagoge

Die Hohe Synagoge

Die Hohe Synagoge befindet sich direkt gegenüber der Altneusynagoge und wurde zur gleichen Zeit wie das jüdische Rathaus im späten 16. Jahrhundert erbaut. An einem gewissen Punkt in der Geschichte wurden die beiden Gebäude durch einen Eingang im ersten Stock verbunden, aber dieser ist seit dem Ende des 19. Jahrhunderts zugemauert. Außerdem diente sie früher für die jüdische Gemeinde als Treffpunkt, aber sie wird nun als Ausstellungshalle genutzt, die Textilien aus dem Jüdischen Museum beherbergt.

 

Die Klausen-Synagoge

Diese Synagoge ist ein öffentliches Gebäude, das seinen Namen von drei kleineren Gebäuden erhielt, den Klausen, aus denen die Synagoge besteht. Eines dieser Gebäude beherbergte die berühmte Talmud-Schule, das zweite war eine Synagoge und das dritte war ein Krankenhaus.   Das Innere des Gebäudes zeigt prächtige Stuckarbeiten und hat ein zylindrisches Gewölbe mit vier Paaren von Lichtlöchern. Heute beherbergt die Synagoge die Ausstellung hebräischer Drucke und Handschriften, die die Geschichte der Juden in Europa bis zurück ins Mittelalter dokumentiert. Es ranken sich viele Legenden rund um das Gebäude, darunter eine, die besagt, dass Engel die Steine trugen, aus dem das Gebäude besteht und es seitdem beschützt haben, sodass sie auch zwei Brände unbeschadet überstanden haben.

 

Die Pinkas-Synagoge

Benannt nach dem Rabbiner, der sie gegründet hat, reicht diese Synagoge zurück bis ins 15. Jahrhundert. Heute ist sie den böhmischen und mährischen jüdischen Opfern des Holocaust gewidmet. Das Innere enthält die Namen von 77.297 Personen, die ihr Leben durch die Hände der Nazis verloren haben. In seiner Geschichte wurde das Gebäude mehrmals nach zahlreichen Überschwemmungen wieder aufgebaut.

 

Die Maisel Synagoge

Diese Synagoge wurde von Mordechai Maisel als private Kultstätte errichtet. Maisel war das Oberhaupt der jüdischen Gemeinde zu dieser Zeit und deshalb erhielt er eine spezielle Erlaubnis vom Kaiser, um diese Synagoge zu bauen. Da Maisel einer der reichsten Personen dieser Zeit war, hat er nicht nur die Synagoge gebaut, sondern pflasterte auch die Straßen der jüdischen Stadt und vergrößerte ein Krankenhaus. Zu einer bestimmten Zeit war es die größte Synagoge in Prag, erhielt ihre heutige Gestalt jedoch nach einem Facelift im 19. Jahrhundert. Während das Gebiet unter NS-Besatzung war, wurde in der Synagoge gestohlenes jüdisches Eigentum gelagert und heute beherbergt es zahlreiche Objekte aus dem Jüdischen Museum.

 

Der Alte Jüdische Friedhof

Neben der Klausen Synagoge gelegen, ist er von großer Bedeutung, aber es ist nicht bekannt, wann genau der Friedhof errichtet wurde. Der Friedhof ist jetzt für Beerdigungen geschlossen, aber die ältesten Grabsteine stammen aus 1439 und er ist auch die letzte Ruhestätte von Avigdor Kara, der im Jahr 1389 lebte. Seitdem wurde er bis ins Jahr 1787 genutzt. Da die jüdische Gemeinde nur einen Friedhof nutzen konnte, hatte er bald keinen Platz mehr und die Juden mussten damit beginnen, Körper in Schichten übereinander begraben. Es wird geschätzt, dass es 80.000 Gräber in zwölf Schichten gibt, unter insgesamt zwölftausend Grabsteinen.   Viele dieser Grabsteine zeigen nicht nur den Namen der verstorbenen Person, sondern auch einige Fakten über sie. Viele von ihnen haben Embleme, die verschiedene Clans, Berufe und Namen symbolisieren. Im Gegensatz zu anderen jüdischen Friedhöfen, finden sich in diesem Reliefs, die menschliche Formen darstellen. Dies ist aufgrund des heiligen Gesetzes nicht oft zu finden, das die Darstellung von Personen als arroganten Versuch beschreibt, Gottes Werk zu imitieren.   Als Ergebnis gibt es ein paar Mängel, die es den Künstlern erlaubte, das Gesetz zu umgehen.

Der Alte Jüdische Friedhof

Jüdisches Museum in Prag – Das Gebiet der Altstadt, das von der Kaprova-, Dlouhá- und Kozí-Straße umgrenzt wird, ist die Heimat der Überreste der einst blühenden Mini-Stadt Josefov, Prags ehemaliges Jüdisches Getto. Das Museum umfasst ein halbes Dutzend alter Synagogen, einen Festsaal und eine ehemalige Leichenhalle sowie die beeindruckende Melancholie des Alten Jüdischen Friedhofs. Diese Exponate erzählen die oft tragische und bewegende Geschichte der jüdischen Gemeinde Prags, vom Schöpfer des Golem, Rabbi Loew, aus dem 16. Jahrhundert bis zu den Schrecken der NS-Verfolgung.

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